1. Was ist ein Team? – Definition
Im Schulalltag lassen sich formelle und informelle Gruppen ausmachen, die ihre Aufgaben selbst wählen oder – z.B. durch die Vorgabe im Lernfeld zu unterrichten – zugewiesen bekommen. Manche Gruppen sind auf wenige Jahre angelegt, z.B. die in einer Klasse unterrichtenden Lehrkräfte, andere auf längere Dauer, z.B. die Schulleitung. Aber die Notwendigkeit, in Gruppen zusammenarbeiten zu müssen, schafft noch keine Teams.
1.1 Merkmale
Für Teams können Merkmale festgehalten werden, die über den Gruppenstatus hinausgehen:
Teams arbeiten nach einem klaren Auftrag, den sie z.B. von der
Schulleitung bekommen oder der mit diesen Institutionen abgestimmt ist.
Teams bekommen vom Auftraggeber Ziele vorgegeben oder setzen sie sich im Rahmen des an sie ergangenen Auftrags selbst.
Teams haben Entscheidungsbefugnisse im Rahmen dieses Auftrags.
Teams sind in die Organisationsstruktur der Schule eingebettet.
Teams vereinbaren Maßnahmen, um ihrem Auftrag innerhalb einer bestimmten Frist gerecht zu werden.
Teams geben sich Regeln für ihre Zusammenarbeit, z.B. zur Kommunikation und Konfliktlösung.
Teams haben eine Teamleitung, die die innere Organisation gewährleistet und das Team nach außen vertritt.
Teams dokumentieren ihre Arbeit durch Protokolle und informieren darüber.
Teams sind durch Offenheit, konstruktiven Umgang miteinander und eine Vertrauenskultur gekennzeichnet; die Arbeitsteilung berücksichtigt die Kompetenzen und die Belastbarkeit der einzelnen Teammitglieder.
Im Team getroffene Entscheidungen gelten als verbindlich.
1.2 Teams an der Ikarus-Schule
In der Ikarus-Schule sind folgende Teams implementiert:
Schulleitung
Schulvorstand
Fachkonferenzen
Gesamtkonferenz
Dienstversammlung
Personalrat
Pädagogische Mitarbeiter
Klassenteams (Klassenlehrer und Fachlehrer der jeweiligen Klasse) sowie die pädagogischen Konferenzen
Jahrgangsteams (Klassenlehrer des jeweiligen Jahrgangs)
Schulelternrat
Förder-Verein
Verwaltung
2. Ziele
Oberstes Ziel ist es, die Zusammenarbeit im Kollegium zu stärken, um den Unterricht zu verbessern. Die Ziele von Teams können sich auf verschiedene Bereiche beziehen: auf die zu bewältigende Aufgabe, auf die Organisationsstruktur der Schule oder auf den Einzelnen.
Sie können im Blick haben, dass:
Komplexe Aufgaben durch Arbeitsteilung besser bewältigt werden können,
Ein größeres Kreativitätspotential für die Lösung von Aufgaben genutzt werden kann,
Durch Zusammenarbeit die Unterrichtsqualität gesteigert werden kann,
eine Feedback-Kultur aufgebaut und als Basis der Qualitätsentwicklung installiert werden kann,
die einzelne Lehrkraft im Rahmen der Teamentwicklung ihr Reflexionsvermögen bezüglich Personen und Prozessen schulen kann,
das Einüben von offener Kommunikation und Kompromissfähigkeit die gegenseitige Achtung der Teammitglieder stärken kann,
die einzelne Lehrkraft ihre Eigenverantwortung einbringen und ausbauen kann,
die wechselseitige Unterstützung im Team zu mehr Sicherheit und Vertrauen führen kann,
die einzelne Lehrkraft durch Arbeitsteilung entlastet werden kann und
mehr Mitarbeit im schulischen Alltag zu vertiefter Demokratisierung führen kann.
Die Umsetzung dieser Ziele kann zu einer höheren Arbeitsmotivation führen und so dem gesamten Schulleben zu Gute kommen.
3. Stolpersteine
Beim Übergang von alten zu neuen Organisationsstrukturen können sichProbleme ergeben.
Hier ist eine tabellarische Zusammenfassung der Stolpersteine und ihrer Lösungsmöglichkeiten:
4. Wünschenswertes
Die Arbeit im Team braucht die Unterstützung durch die Schulleitung. Diese zeigt sich durch
Die Klärung der Verantwortungsbereiche zwischen Teams,
Die Abstimmung der Teamarbeit mit der Entwicklung der gesamten Schule,
Die Freistellung des Teams für „Teamtage“ oder „Teamworkshops“ und
Die Evaluation der Teamarbeit.
Um den Unterricht nachhaltig zu verbessern wäre folgendes wünschenswert:
Die Entwicklung der Fachkonferenzen zu „echten“ Unterrichtswerkstätten,
Der Aufbau von Krisenteams (Klassenteams) für gefährdete Schüler und
Regelmäßige Planungstreffen der Klassen- sowie der Jahrgangsteams.